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2000 Prozent Gewinn mit Trojanern möglich

Mittwoch den 28.01.2015

Der Gewinn ist riesig: mit Banktrojanern können Cyberkriminelle rund zwanzigmal so viel einnehmen wie sie für ihre Angriffe ausgeben! Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung von Kaspersky Lab.

Christian Funk, der Leiter des deutschen Forschungs- und Analyse-Teams von Kaspersky Lab, begründet das so: "Schadsoftware zu kaufen, ist heutzutage kein Problem: Sie ist einfach und kostengünstig in Hacker-Foren zu finden und daher sehr attraktiv". Dabei müssen die Angreifer "nicht einmal fundierte IT-Kenntnisse, denn für einen festen Preis erhalten sie ein Paket ‚von der Stange‘, das beliebig ausführbar ist.", so Funk weiter.

Infografik zeigt: Angreifer erbeuten mit Banktrojanern bis zu 722 USD pro Konto:

Gewinne bei Phishing und Trojanern

Wie lukrativ Trojaner für Kriminelle sein können, zeigen die von Kaspersky Lab erstellten Beispiele, die wir mit einem Wechselkurs EUR/USD von 1,15 auf EUR umgerechnet haben:

Phishing

Eine Phishing-Seite aufzusetzen und eine Welle an Spam-Mails mit Link zu dieser gefälschten Seite zu versenden, kostet rund 120 Euro. Schafft es ein Angreifer, 100 Zugangsdaten zu erbeuten, kann er mit dem Verkauf der daraus für ihn ersichtlichen persönlichen Daten rund 8.000 Euro verdienen. Der Preis für den Verlust von Mails, Fotos, Videos, Kontakten etc. ist dabei noch gar nicht erfasst, da er nur schwer zu schätzen ist.

Mobile Verschlüsselungssysteme

Im Gegensatz zu einer Phishing-Seite muss ein Angreifer für einen mobilen Verschlüsselungstrojaner schon deutlich tiefer in die Tasche greifen. Rund 800 Euro kostet laut Kaspersky Lab eine entsprechende Schadsoftware. Die Einnahmen aus einem Angriff auf Smartphones sind aber auch entsprechend höher: zwischen 8 und 160 Euro verlangen Hacker für das Entschlüsseln des gesperrten Smartphones. Zahlen 100 Opfer diesen Preis, belaufen sich die Einnahmen für den Angreifer auf 800 bis 16.000 Euro.

Konventionelle Verschlüsselungsprogramme

Rund 1.600 Euro müssen Cyberkriminelle investieren, wollen sie sich eine Schadsoftware zulegen, die stationäre Rechner oder Laptops verschlüsselt. Doch auch hier lohnt sich die Investition, denn mit 80 Euro pro Entschlüsselung ist die erpresste Summe rund doppelt so hoch wie bei Smartphones. Zahlen 100 Opfer die geforderte Summe, kommen rund 8.000 Euro zusammen.

Banktrojaner

Das große Geld verdient ein Angreifer mit einem Banktrojaner. Die Schadsoftware, das Exploit und die Spam-Mails kosten mit 2.400 Euro zwar deutlich mehr als bei den anderen Varianten, aber der Gewinn ist deutlich höher: rund 722 US-Dollar oder 630 Euro verdient ein Cyberkrimineller im Durchschnitt pro Konto. Bei 100 Opfern ergibt sich die stolze Summe von 63.000 Euro. Ein Gewinn von 2.625 Prozent!