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Die 5-Euro-Münze – etwas für Sammler

Einigen werden noch die 10-Mark-Münzen in Erinnerung sein, die in erster Linie für Sammler ausgegeben wurden, aber durchaus auch als gesetzliches Zahlungsmittel hätten eigesetzt werden können. Wer dies mit der neuen 5-Euro-Münze machen würde, die in der Prägequalität „Spiegelglanz“ auf den Markt kam, hätte allerdings ein schlechtes Geschäft gemacht. Der Ausgabepreis beläuft sich bei dieser Münze auf 15,55 Euro.

Wie kommt es, dass es wieder einen „Heiermann“, so der Spitzname der alten 5-Mark-Münze, in Deutschland gibt? Andere europäische Staaten hatten schon länger 5-Euro-Münzen auf den Markt gebracht, so beispielsweise Finnland im Jahr 2014.

Auf der internationalen Münzmesse „World Money Fair“ stellte der Staatsminister im Ministerium für Finanzen, Michael Meister, die neue Münze vor. Dabei handelt es sich nicht nur deswegen um eine Weltneuheit, weil es die erste 5-Euro-Münze ist.

Erstmalig zwei artverschiedene Materialien in einer Münze

Vorder- und Rückseite der neuen 5 Euro Münze
© BADV, © Agentur: leadcom.de
Entworfen von dem Künstler Stefan Klein (Iserlohn) und der Designerin Alina Hoyer (Berlin) verbindet die dreiteilige Sammlermünze „Planet Erde“ erstmalig zwei unterschiedliche, weil artverschiedene Materialien. Dass Silbermünzen nicht zu 100 Prozent aus Silber, sondern einem Silber-Kupfergemisch bestehen, ist nichts Neues. Dass bei dieser Münze verwendete Metall besteht aus einer Kupfer-Nickel-Verbindung.

Der innere Teil der Münze symbolisiert die Erde, die Kontinente sind durch verdichtete Punkte dargestellt. Diesen inneren Teil der Münze verbindet ein Kunststoffkreis mit dem äußeren Ring. Dieser Polymerring hält die beiden Metallkomponenten dauerhaft zusammen. Es ist das erste Mal, dass bei einer Geldmünze Kunststoff mit verarbeitet wurde. Bei Gegenlicht erscheint das Polymer in Hellblau.

Der Blauton ist bei den Münzen nicht einheitlich. Jede Prägeanstalt verwendet ein anderes Blau. In folgenden Prägestätten wird die neue 5-Euro-Münze hergestellt:

  • Berlin (A)
  • München (D)
  • Stuttgart (F)
  • Karlsruhe (G)
  • Hamburg (J)

Die Buchstaben finden sich auf den Münzen und geben so einen Rückschluss über die Prägestätte.

Durch das Blau wird dem Betrachter die Atmosphäre über der Erde suggeriert und das Thema des Geldstücks, „Planet Erde“, noch einmal unterstrichen. Er verbindet die Erde mit dem Weltraum, der auf dem äußeren Metallkreis durch die unterschiedlichen Planeten und den Mond symbolisiert wird.

Die Münze „Planet Erde“ ist seit dem 14. April 2016 in der einfachen Ausführung für fünf Euro bei der Bundesbank erhältlich. Insgesamt soll es eine Auflage von 2,25 Millionen Stück geben. Von der Spiegelglanz-Version werden allerdings nur 250.000 Exemplare gepresst, von der Stempelganzversion folglich 2 Millionen.

Im Münzhandel sind Sammlereditionen mit Münzen aus allen fünf Prägeanstalten für 65 Euro in einer Sammlerbox erhältlich. Dabei handelt es sich allerdings um die Version in Stempelqualität.

Münzen sammeln als rentables Investment?

Die 5-Euro-Münze wendet sich an die Sammler, die schon lange auf ein solches Geldstück warten. Meister äußerte bei der Vorstellung der Münze die Hoffnung, dass vor allem jüngere Menschen dadurch für das Sammeln von Münzen begeistert werden könnten.

Wie sich der Wert der neuen Münze entwickeln wird, ist natürlich noch nicht abzusehen. Wer noch alte 10-DM-Münzen in der Schublade liegen hat, muss von drei unterschiedlichen Werten ausgehen:

  • Bringt er die Münze zur Bundesbank, erhält er für 10 D-Mark 5,11 Euro, dies ist der monetäre Gegenwert.
  • Verkauft er die Münze an eine Scheideanstalt, hängt der Gegenwert vom Tageskurs des Silbers und des Kupfers ab. Bis 1997 betrug der Silberanteil 62,5 Prozent Feinsilber und 37,5 Prozent Kupfer.
  • Möchte er die Münze an einen Sammler verkaufen, spielt unter anderem die Prägung, polierte Platte oder Spiegelglanz, eine Rolle. Die Gedenkmünze zur Olympiade 1972 bringt heute ungefähr acht Euro. Als Spekulationsobjekt wäre das Stück eher untauglich.

Generell lässt es sich aber eher ausschließen, dass sich die neue 5-Euro-Münze in Portemonnaies widerfindet – die Sammlerintention stand bei der Entwicklung im Vordergrund, auch ohne, dass ein spekulatives Moment hineinspielt. Als Zahlungsmittel ist die neue Münze übrigens nur in Deutschland zugelassen.